Unser Wanderexperte Dieter Fleck war für uns in der Steiermark unterwegs und zeigt uns seine geheimen Ausflugsziele, die ihr ganz einfach mit Öffis erreichen könnt.

Titelsujet Wandertipp

Die Frauenalpe bei Murau zählt wohl zu den meistbesuchten und bekanntesten Bergen auf der steirischen Seite der Nockberge. Mitverantwortlich dafür ist, dass der Berg trotz Auflassung des kleinen Schigebiets auch im Winter gerne besucht wird. Aber im Sommer wandern ebenfalls viele Ausflügler*innen auf den Murauer Hausberg, zumal eine Straße bis zur Murauer Hütte den Anstieg deutlich abkürzt.

Wir schlagen euch dennoch eine Bergwanderung vor, die im Tal, und zwar in St. Lorenzen ob Murau (Bahnstation der Murtalbahn) beginnt, womit wir uns der Frauenalpe von der stilleren Nordwestseite nähern. Damit die Überschreitung komplett wird, steigen wir über die bekanntere Nordostseite ab. Die einladende Murauer Hütte ist für uns Öffi-Nutzer*innen zwar nicht Ausgangspunkt der Wanderung, dafür aber eine willkommene Einkehrmöglichkeit am Weg. Die Bergtour endet schließlich in einer der reizvollsten Städte der Steiermark, nämlich in Murau.

Unser Startpunkt St. Lorenzen ob Murau sowie unser Endpunkt Murau sind jeweils mit der Murtalbahn (R630) erreichbar. Ergänzend zur Bahn fahren noch die RegioBus-Linien 892 Tamsweg – Murau bzw. 890 Murau – Unzmarkt.


Anreise und Tour

Von der Bahnstation St. Lorenzen ob Murau gehen wir die wenigen Schritte zur Hauptstraße, wo bereits der erste Wegweiser zur Frauenalpe situiert ist. Wir folgen der asphaltierten Straße hinein in den Lorenzengraben, bis wir nach ca. 20 Minuten zur Wegkreuzung nach dem Kleinkraftwerk gelangen (Hinweisschild „Fam. Feiel vulgo Reiter“, an dieser Stelle fehlt offensichtlich der Wegweiser zur Frauenalpe). Entlang der unasphaltierten Straße geht es zügig bergan, bei der ersten Kehre weist erstmals eine rot-gelbe Markierung auf unseren Wanderweg hin. Etwas später, beim schön gelegen Gehöft Grazer, ist wieder ein Wegweiser zu sehen. Kurz daraus erblicken wir ober uns das Gehöft Reiter; wir wandern vorerst geradeaus weiter, dann oberhalb des Hofes vorbei und erreichen nach gut 100 Höhenmeter Forststraßenwanderung die Grazerhütte (wohl nicht nach der Landeshauptstadt, sondern nach dem darunter liegenden Hof benannt), wo ein Bankerl für eine Rast genutzt werden kann.

Nach der Grazerhütte (Wegweiser) führen die Markierungen entlang eines breiten Waldweges zu einer kleinen Waldlichtung, an deren oberen Ende beginnt ein Steig, über dem wir durch einen schönen Hochwald, mehrmals Fortstraßen querend, zu einer Jagdhütte und Wildfütterstelle wandern. Etwas später gelangen wir zu einer kleinen Almfläche, über die es bergauf geht und von der sich erstmals schöne Blicke in die Schladminger Tauern (Kasereck, Preber und Roteck) ergeben. Oberhalb der Almfläche erreichen wir die Wegkreuzung mit dem Weitwanderweg 09 (Wegweiser Richtung Schwarmbrunnhöhe, Esebeckhütte und Flattnitz und natürlich Richtung Frauenalpe). Kurz steigen wir über Almflächen wieder bergan und folgen der Forststraße bis knapp vor die Troghütte, um links abbiegend hinauf zu einem breiten Höhenrücken zu gelangen (inzwischen haben sich zu den Fichten und Lärchen auch Zirben gesellt, die auf die nahe Waldgrenze hinweisen).

Beim Murmelfelsen, einem markanten Felsofen, stoßen wir auf eine weitere Wegkreuzung; der Hinweis „Frauenalpe Gipfel 30 Minuten“, ist gar pessimistisch, die ca. 100 verbleibenden Höhenmeter sollten in wenigen Minuten zu schaffen sein. Auf dem Gipfel der Frauenalpe stehen neben einem großen Gipfelkreuz auch eine kleine Kapelle und einige Bankerln, die zur verdienten Rast und zum umfassenden Panoramagenuss einladen (vor allem die Blicke zu den nahen Wölzer und Schladminger Tauern beeindrucken; an klaren Tagen reicht die Fernsicht über Kärnten zu den Kamniške und Julijske Alpe im Süden).

Für den Abstieg vom Frauenalpen-Gipfel gehen wir vorerst an der nahen Bernhard-Fest-Hütte (Selbstversorgerhütte des ÖAV) vorbei, folgen dem aussichtsreichen Fahrweg bergab zur Käsereihütte und von dort der ehemaligen Schipiste zur Murauer Hütte, wo wir uns mit einer guten Einkehr belohnen dürfen. Unmittelbar östlich der Murauer Hütte (bzw. der Bergrettungsdiensthütte) beginnt der Wanderweg, der durchwegs sehr gut ausgeschildert und markiert, mehrmals die Straße querend hinab nach Murau führt. Nach ca. einer Stunde sehen wir vor uns die gotische St. Leonhard-Kirche, worauf in wenigen Minuten über die Straße das Zentrum der reizenden Stadt Murau erreicht ist. Vor der Murbrücke ist rechter Hand das Ende unserer Wanderung, der Bahnhof Murau, zu erkennen.

Für Fotos und Karte klicken Sie bitte auf das Bild!


Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtgehzeit ca. 6 bis 6,5 Stunden; ca. 16 km; Anstieg: ca. 1150 hm, Abstieg: ca. 1200 hm

Orientierung:  
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4225 Murau; Freytag&Berndt WK 211 Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen - Murau - Sölkpass, 1:50.000; Kompass Wanderkarten-Set 223 Sölktäler, Rottenmanner Tauern, Seckauer Alpen (2 Karten) 1:55.000
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), Austrian Map (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig).

Beste Jahreszeit: Mitte Mai bis Anfang November

Einkehrmöglichkeiten:
Murauer Hütte |  Website
Gastronomie in Murau |  Website

Tipps/Hinweise:
Einen Überblick über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Murau |  Website
Weitere Informationen über die Erlebnisregion Murau |  Website
Infos zur Murtalbahn, einer der wohl „coolsten“ Bahnen Österreichs, auf der kürzlich das Angebot verbessert wurde |  Website
Infos zum neuen "Murradler" |  Website


Infos

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+43 50 678910
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