Unser Wanderexperte Dieter Fleck war für uns in der Steiermark unterwegs und zeigt uns seine geheimen Ausflugsziele, die ihr ganz einfach mit den Öffis erreichen könnt.

Für diese Bergwanderung will ich euch praktisch in den „hintersten“ Winkel der Steiermark entführen – nämlich ins Steirische Salzkammergut; die Einheimischen des Salzkammerguts werden jetzt empört und gerechtfertigt erwidern, dass das steirische Salzkammergut in der Mitte Österreichs liegt, und wir „Hauptstädter“ irgendwo da „unten“ am Rand des Landes leben ;-).

Die Bergwelt, die dem riesigen Kalkplateau des Toten Gebirges auf der Südseite vorgelagert ist, weist zwar keine allzu großen Höhen auf, es handelt sich allerdings um ein überaus abwechslungsreiches und vielfältiges Gebiet mit vielen versteckten Winkeln sowie feinen Bergen und Gipfeln. Einer dieser Bergstöcke liegt genau zwischen Bad Mitterndorf und Bad Aussee, oberhalb von Knoppen und Kainisch und kulminiert im 1685 Meter hohen Kampl bzw. im 1.614 m hohen Rötelstein. Die vorgeschlagene Bergtour führt in einer großzügigen Überschreitung auf den Kampl, der Rötelstein kann mit einer Stunde Mehraufwand mitgenommen werden, wobei wir über wunderschöne Almen und Wiesen schreiten sowie interessante Karstformen (Dolinen) und auch spannende Relikte des Erzbergbaus am Kampl erleben. Zudem werden wir mit einem großartigen Panorama in die benachbarte Bergwelt (Dachstein, Grimming, Totes Gebirge, etc.) belohnt.


Anreise und Tour

Anreise: Mit der RegioBahn 170 oder RegioBussen 950 zum Bahnhof Kainisch

Tour: Vom Bahnhof Kainisch streben wir vorerst unter der Bundesstraße durch zum Ortsrand von Kainisch, wo wir uns nach links wenden. Im Zentrum des hübschen Dorfs befindet sich eine kleine Kapelle; gleich dahinter leiten uns die Wegweiser (u. a. Langmoosalm, Röthelstein) auf unseren Weiterweg hin. Wir folgen dem Straßerl, halten uns bei der ersten Kreuzung rechts (Wegweiser), um ein paar Minuten später die asphaltierte Straße, die die Streusiedlung Kranaweter erschließt, zu verlassen und nach rechts in eine Forststraße einzubiegen (Wegweiser). Kurz darauf zweigt unser Weiterweg nach links ab (Wegweiser) und es geht zügig entlang eines Forstweges bergan, wobei wir einmal eine Forststraße queren (Wegweiser). Einige Minuten nach einer Rechtskurve (mit Markierungsschild) erreichen wir eine Wegkreuzung, ab der wir uns einem Steig nach links anvertrauen (Wegweiser Langmoosalm, Röthelstein, Kampl ü. Langmoos), der uns relativ steil bergauf zu einem Schlag führt, in dem das Kalte Bründl situiert ist und wo wir oberhalb von uns die Südwand des Rötelsteins sehen. Ein paar Gehminuten oberhalb des Kalten Bründls stehen wir am unteren Rand der Langmoosalm.

Falls wir ausreichende Kondition und Lust haben, empfiehlt es sich, von dort den Wegmarkierungen zum Rötelstein zu folgen. Dafür müssen wir am Rand der Südwand über ein paar harmlose Schrofen bergauf steigen, um übers Plateau durch Dolinengassen und Latschen, am Schluss in etwas umständlicher Wegführung, zum Kreuz auf dem Rötelstein zu gelangen, wo wir mit phantastischen Blicken vor allem zum Dachstein und zu den Schladminger Tauern belohnt werden. Für den Rückweg folgen wir den deutlich sichtbaren Markierungen, die uns auf den höchsten Punkt des Rötelsteins geleiten (sehr schöne Blicke ins Tote Gebirge). Ein paar Meter unterm Gipfel erreichen wir wieder unseren Zustiegsweg zurück zur Langmoosalm.

Von der Wegkreuzung bei der Langmoosalm geht es entlang des Almwegs durch eine wunderschöne Landschaft an den Hütten der Alm vorbei; bei einer deutlichen Rechtskurve verlassen wir den Almweg und folgen den Markierungen zum reizvoll gelegen Bildstock Jesu Namen. Oberhalb des Bildstocks wechseln wir auf die Ostseite der Schneid (Wegweiser Kampl 20 min) und steigen über schöne Almwiesen in wenigen Minuten an einem Wegkreuz vorbei – zum Schluss über etwas ruppiges Gelände – zum Gipfel des Kampl (1685 m). Auch hier werden wir mit einem phantastischen Panorama belohnt, vor allem zum Grimming, aber auch ins Tote Gebirge, ins Gesäuse und zu den Wölzer Tauern.
Der Wegweiser Richtung Bad Mitterndorf zeigt uns den Weiterweg an, wobei im Gipfelbereich der Beginn des Steigs nicht ganz leicht zu finden ist und wir daher genau auf die Markierungen achten sollten. Alsbald wandern wir wieder über schöne Almwiesen an zahlreichen markanten Dolinen vorbei zu einer kleinen Steilstufe. Nachdem wir diese überwunden haben (Achtung: meist feuchter und rutschiger Steig, allerdings mit Drahtseil versehen), gelangen wir wieder zu einer Wegkreuzung (Wegweiser) sowie zum Achzloch, einem gut erhaltenen Bergbaustollen.  Bei der benachbarten Wegteilung oberhalb der Ausseer Teltschenalm wenden wir uns nach rechts (Wegweiser Bad Mitterndorf) und erreichen über Steigspuren und über Stege, die uns helfen, Feuchtstellen zu überwinden, den markanten Achzhaufen bei der Hinterberger Teltschenalm – ein weiterer Hinweis auf den ehemaligen Bergbau. Bei der Alm mündet unser Steig in den Güterweg ein, dem wir uns ein gutes Stück anvertrauen. Etwas später zeigen uns die Wegweiser eine kleine Abkürzung (Singerhauser Alm, Bad Mitterndorf). Kurz nachdem wir wieder die Straße erreicht haben, zweigt unser Wanderweg erneut nach links ab (Wegweiser), um über einige Stege und Brücken Feuchtwiesen und kleine Bäche zu queren. Einmal wird es noch etwas mühsam: Wir müssen einen Kahlschlag über einen steinigen Weg überwinden, ehe uns ein Karrenweg in wenigen Minuten zur Singerhauserhütte geleitet.

Nach der verdienten Rast spazieren wir entlang der Straße talauswärts am markanten Reithartlkogel vorbei, bis nach links der Wanderweg nach Bad Mitterndorf abzweigt. Diesem folgen wir an schönen Wiesen vorbei in die Ortschaft Reith, wo wir, die zahlreichen Wegweiser ignorierend, einfach der asphaltierten Straße entlang nach Bad Mitterndorf schreiten. Der Paß-Stein-Straße entlang geht’s vom Ortszentrum direkt zur Bahnhaltestelle Bad Mitterndorf-Heilbrunn der Salzkammergutbahn, wo wir die Heimreise antreten können.   

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Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtgehzeit ca. 6 bis 7 Stunden (ohne Rötelstein eine Stunde kürzer); ca. 18 km; An- und Abstieg: je ca. 1100 hm – ohne Röthelstein gut 100 hm weniger
Orientierung:  
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 3218 Bad Mitterndorf; Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 082 Bad Aussee, Totes Gebirge, Bad Mitterndorf, Tauplitz; Kompass Kartenset Nr. 229 Salzkammergut 1:50.000
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (kostenpflichtig)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober; bei entsprechenden Bedingungen auch Mai und November

Einkehrmöglichkeiten:
 Singerhauserhütte
 Gastronomie in Bad Mitterndorf

Tipps/Hinweise:
Die Wege zu den beiden Gipfeln Rötelstein und Kampl werden auf den Wegweisern mit einem schwarzen Punkt gekennzeichnet (das bedeutet „schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich / Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich“). Diese Einstufung ist definitiv zu streng, da es sich um reine Wanderwege ohne ausgesetzte Stellen handelt. Dennoch stellt dieser Tourenvorschlag eine alpine Bergtour dar, bei der Trittsicherheit und Bergerfahrung von Vorteil sind.

 Über den Mittelpunkt Österreichs (Wikipedia)
 Über den Bergbau am Kampl
 Ausseerland-Salzkammergut Tourismus


Infos

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+43 (0)50 678910
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