Unser Wanderexperte Dieter Fleck war für uns in der Steiermark unterwegs und zeigt uns seine geheimen Ausflugsziele, die ihr ganz einfach mit den Öffis erreichen könnt.

Titelsujet Wandertipp 2022

Der Name „Seven Summits“ leitet sich von den jeweils höchsten Bergen der sieben Kontinente ab. Davon inspiriert haben viele Regionen auch ihre "sieben Gipfel" definiert; so auch die Stadt Graz, die seit wenigen Jahren folgende Erhebungen damit attributiert: Schloßberg, Lustbühel, Fürstenstand, St. Johann und Paul, Buchkogel, Platte und Schöckl – letzterer zwar der Grazer Hausberg schlechthin, jedoch außerhalb des Grazer Stadtgebietes gelegen.

Unabhängig davon fand ein guter Freund von mir heraus, dass exakt 7 Gipfel im Stadtgebiet von Graz einer „Schartenhöhe“ von zumindest 100 Metern aufweisen, also dass eine zumindest 100 Meter tiefer gelegene Scharte, Senke etc. den Gipfel von einem höheren Berg trennt. Diese Erhebungen weichen ein wenig von den Grazer 7 Summits ab, nämlich: Schloßberg (474 m), Kollerberg (633 m), Platte (651 m), Buchkogel (656 m), Lineckberg (702 m), Steinberg 742 m) und Fürstenstand (754 m).

Genug der geographischen Spitzfindigkeiten, wir wollen die schöne Landschaft genießen, wobei wir uns allerdings auch über den Besuch der beiden höchsten Erhebungen des Grazer Stadtgebietes östlich der Mur (Lineckberg und Platte) freuen können.


Anreise und Tour

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung (Wanderweg Nr. 85) ist die Haltestelle Waldhof/Rettenbachklamm der Tramwaylinie 1 in Graz. Ein kurzes Stück folgen wir der Straßenbahntrasse stadtauswärts, dann biegen wir nach links ab (Wegweiser) und erreichen alsbald die Mariatroster Straße. Schräg gegenüber fädeln wir in den Steingrabenweg ein, dem wir ein paar Minuten entlang des Rettenbachs folgen, bis rechterhand der Steig durch die Rettenbachklamm beginnt. Nach ca. 20 Minuten haben wir die hübsche Klamm durchstiegen und erreichen einen ebenen Waldboden, wo wir uns scharf nach links wenden und dem Wanderweg Richtung Platte folgen (Wegweiser). Ein wenig geht es über einen Rücken bergauf, dann zwingt uns ein Zaun zu einem kurzen Abstieg nach links in ein kleines Tal, durch das wir einen Durchgang und einen kleinen Teich erreichen. Durch Obstgärten geht’s steil hinauf zum schön gelegenen Obstbau Pölzer am Janischhofweg; hinter dem hübschen Gehöft zweigt nach links unser Weiterweg ab (Wegweiser) und ein relativ steiler Wanderweg führt uns durch schönen Mischwald hinauf zum Gipfel der Platte mit der Stephanienwarte der ÖAV-Sektion Graz St.G.V. (auf Markierungen achten). In weiterer Folge vertrauen wir uns dem Wanderweg Nr. 85a an, über den wir in wenigen Minuten das 2. Plattenkreuz erreichen.

Dort können wir uns entscheiden: Für die kürzere Wegvariante über den Pfangberg (mit umfassendem Panorama gegen Westen und Südwesten, aber ohne Einkehrmöglichkeit) wandern wir geradeaus weiter, dem Wanderweg Nr. 85a folgend ein wenig bergab, ehe es scharf nach links steil hinauf zum höchsten Punkt des Pfangbergs geht. Dort wenden wir uns nach rechts, nach einem kurzen Waldstück erreichen wir eine schöne Wiese mit großartiger Aussicht zu den Bergen des Steirischen Randgebirges. Nach der Wiese schreiten wir entlang der Straße „Am Pfangberg“ bzw. Rotmoosweg, teils an Einfamilienhäusern vorbei, teils durch einen Wald hinab zur Radegunder Straße mit der Haltestelle Rotmoosweg der städtischen Buslinie 41.

Für die etwas längere Wanderung über den Lineckberg folgen wir vom 2. Plattenkreuz der Straße nach rechts (Wanderweg Nr. 25a) bergab bis zum flachen Sattel mit der Kreuzung Wenisbucher Straße – Lineckweg (Wegweiser). Dort befindet sich rechterhand der Buschenschank Pölzer. Weitere Einkehrmöglichkeiten erreichen wir, wenn wir ein kurzes Stück der Wenisbucher Straße in Richtung Mariatrost entlang gehen: das Gasthaus Meinhart nach 300 Metern bzw. den Buschenschank Wastl nach 500 Metern. Unser Weiterweg führt jedoch entlang des Lineckweges hinauf zur Schneid und damit zur Stadtgrenze (schöne Blicke zur Basilika von Mariatrost sowie Rückblicke übers Grazer Feld bis zum slowenischen Pohorje). Ab dort folgen wir nicht dem markierten Wanderweg, sondern wenden uns erst nach dem Wegweiser nach links und wandern entlang des Waldrands, die Aussicht zum nahen Schöckl genießend, hinauf zum bewaldeten und nicht inszenierten höchsten Punkt des Lineckbergs (702 m). Kurz darauf stößt der markierte Weg (Nr. 25) zu uns, der uns über den Westgipfel des Lineckbergs (ebenfalls nicht inszeniert), an einem verwachsenen Denkmal aus der Zwischenkriegszeit vorbei und durch schönen Mischwald zu den Wohnhäusern des Straßerls „Am Dürrgraben“ geleitet. Hier heißt es genau auf die Markierung zu achten (auf der Straße!): Nach einer „Rechts-Links-Kombination“ fädeln wir wieder in einen Waldweg ein, über den wir direkt hinab zum Dürrgrabenweg und zur gleichnamigen Endstation der Buslinie 41 schreiten.

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Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Variante Pfangberg: Gesamtgehzeit ca. 2 Stunden; 7 km; An- und Abstieg ca. 300 hm; Variante Lineckberg: Gesamtgehzeit ca. 3 Stunden; 8 km; An- und Abstieg ca. 400 hm

Orientierung:  
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4229 Graz; Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 133 Graz und Umgebung - Region Hügelland-Schöcklland – Gleisdorf – Weiz – Raabklamm; Kompass Wanderkarte 1:50.000 Blatt 221 Grazer Bergland – Fischbacher Alpen
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)

Beste Jahreszeit: prinzipiell das ganze Jahr über machbar – außer bei Schneelage bzw. Eis in der Klamm.

Einkehrmöglichkeiten:
Buschenschank-Weinbau Konrad Pölzer |  Website
Gasthof Meinhart |  Website
Buschenschank Wastl |  Website

Tipps/Hinweise:
Detaillierte Hinweise über die Rettenbachklamm sind hier zu finden: Ausflüge Stadt Graz |  Website
Interessantes über Platte und Stephanienwarte erzählt folgender Wikipedia-Beitrag |  Website


Infos

ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
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