Unser Wanderexperte Dieter Fleck ist für uns in der Steiermark unterwegs und zeigt uns seine geheimen Ausflugsziele, die ihr ganz einfach mit den Öffis erreichen könnt.

Einer der am leichtesten erreichbaren 2.000er des Landes ist der Hochturm, der höchste Berg des Trenchtlings und damit der westlichen Hochschwabgruppe, zwischen Präbichl und Tragöß gelegen. Tragöß ist vor allem wegen dem Grünen See bekannt: Die Alpinautorin Liselotte Buchenauer zählte ihn schon vor langer Zeit zu den „Steirischen Weltwundern“, und 2014 wurde er im Rahmen der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ zum schönsten Platz Österreichs gewählt.

Der Trenchtling zählt zu jenen 2.000er-Regionen, die auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und gut von großen Teilen der Steiermark erreichbar sind. Dafür ist die RegioBus-Linie 820 verantwortlich, die die beiden obersteirischen Städte Leoben und Eisenerz über den Präbichl verbindet (und die ich bereits in einigen Wanderfoldern gewürdigt habe, siehe Wanderfolder der Verbund Linie).
Der Präbichl dient als idealer Ausgangspunkt für eine Trenchtling-Überschreitung. Dabei werden wir mit Panoramen in die gesamte Hochschwabgruppe sowie Tiefblicken zum Grünen See belohnt. Ein weiteres Highlight dieser Wanderung ist der Edelweißboden, der seinem Namen mehr als gerecht wird und auf dem wir uns im Sommer am Anblick von Edelweiß und Co. erfreuen können.


Anreise und Tour

Anreise: Mit der RegioBus-Linie 820 bis Präbichl Passhöhe

Tour: Ein paar Meter südlich der Haltestelle Präbichl (in Richtung Vordernberg) zeigt uns der Wegweiser die Wege zur Leobner Hütte an. Unmittelbar darauf erreichen wir die Laufstraße, wo wir zwischen zwei Wegen zur Leobner Hütte wählen können. Gleich neben der Sessellift-Talstation beginnt der Knappensteig, der vorerst durch den Wald steil hinauf zu einem flachen Sporn des Polster-Südostkammes führt und von dort durchs Polsterkar zur Leobner Hütte quert. Der zweite Wanderweg zur Leobner Hütte verläuft entlang der Laufstraße zur Handlalm und dann entlang des Handlgrabens in einem weiten Bogen zur Hütte. Der Knappensteig ist distanzmäßig etwas kürzer, aber auch etwas alpiner, der Weg entlang der Laufstraße dafür bequemer.

Nach der Rast in der Leobner Hütte folgen wir kurz dem „Laufstraßen-Zustieg“ bis in den Graben unterm Hirscheggsattel, dort (Wegweiser) zweigt jener Steig vom Hüttenzustieg ab, über den wir den Lamingsattel (1677m) erreichen. Kurz folgen wir nun dem Kamm Richtung Lamingegg, dann queren wir steil hinauf zum Windfeld, das wir oberhalb des Sattels zwischen Trenchtling und Leobner Mauer erreichen (Wegweiser). Wir wenden uns nach links uns wandern übers Wildfeld in die schrofige Südflanke des Hochturms, die wir bis unterm Gipfel queren (Wegweiser). Von dort ist in wenigen Minuten der flache Gipfel des Hochturms erreicht, wo wir mit großartigen Fern- und Nahblicken (vor allem in die Hochschwabgruppe) belohnt werden.

Für den Weiterweg steigen wir wieder zurück zur Wegkreuzung in der Südflanke, wo wir uns nach links wenden und nach einem kleinen Gegenanstieg das weite, sanfte Plateau des Trenchtlings bei der Großwand erreichen. Es folgt ein besonders reizvoller Abstieg an der Großwand vorbei zum Edelweißboden (Nomen est omen! – unterwegs weisen immer wieder Schilder auf das Naturschutzgebiet hin). Nach dem Edelweißboden wird unser Steig wieder steiler – besonders nach dem Roßboden ist ein kurzes, besonders steiles Stück zu überwinden, ehe es relativ bequem, teils entlang von Forststraßen, teils entlang von alten Wegen, zum Hiaslegg mit dem gleichnamigen Wirtshaus geht.

Dieses Gasthaus lädt zur verdienten Rast ein, bevor wir das letzte Stück unserer Bergtour auf uns nehmen. Dafür folgen wir kurz der Straße Richtung Tragöß, alsbald zweigt linker Hand eine Forststraße ab (Wegweiser), von der wiederum nach nur wenigen Metern rechter Hand unser Wanderweg weiterführt. In überaus bequemer Wegführung geht’s nun sanft bergab am Sattelkreuz und oberhalb des Rahnergrabens vorbei, bis knapp überm Talboden die Wegkreuzung mit dem Wegweiser „Tuffweg“ auftaucht. Wir vertrauen uns diesem Weg an und erreichen bei der Lamingbrücke den Talboden, um am Hof Wassergraf vorbei, immer geradeaus auf den Kirchturm zu, nach Tragöß-Oberort zu schreiten. Die Bushaltestelle der RegioBus-Linie 175 (Bruck an der Mur – Tragöß) liegt ca. 100 Meter vom Gasthof zur Post entfernt (Richtung Bruck an der Mur).

Für Fotos und Karte klicken Sie bitte auf das Bild!


Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtgehzeit ca. 6,5 bis 7 Stunden; ca. 20 km; Anstieg ca. 1000 hm; Abstieg: ca. 1350 hm
Orientierung:  Alpenvereinskarte 18 Hochschwabgruppe 1:50.000; Freytag&Berndt WK 5041 Hochschwab – Aflenz – Wildalpen – Salzatal, 1:35.000; Freytag&Berndt WK 041 Hochschwab - Veitschalpe – Eisenerz – Bruck an der Mur, 1:50.000; Kompass Wanderkarte Blatt 212 Hochschwab Mariazell Eisenwurzen, 1:50.000
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (kostenpflichtig)

Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober

Einkehrmöglichkeiten:

  • Leobner Hütte der ÖAV Sektion Leoben  | Website
  • Wirtshaus Hiaslegg | Website
  • Gasthaus zur Post in Oberort | Website


Tipps/Hinweise:

Es handelt sich bei diesem Tourenvorschlag um eine Bergwanderung im Hochgebirge, bei der Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit geboten sind. Zudem sollte die Wanderung nur bei stabilem Schönwetter erfolgen.
Voraussichtlich ab der Sommersaison 2022 steht der „alte“ Polster Einser-Sessellift wieder den Wanderern zur Verfügung. Dann kann auch die Bergstation als Ausgangspunkt genutzt werden, indem wir über den Polster-Gipfel zur Leobner Hütte wandern.
Die gemütliche und urige Leobner Hütte bietet auch eine einfache Nächtigungsmöglichkeit an. Falls wir die Bergtour gemütlicher angehen wollen, können wir dieses Anbot nutzen.
Interessante Infos über den Edelweißboden weiß Wikipedia | Website


Infos

ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
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BusBahnBim-Auskunft (auch als App):  Hinfahrt

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