"Für Kenner der steirischen Weltliteratur ist Köflach wohl ein wesentlicher Fixpunkt, weniger aufgrund des Umstandes, dass der politisch höchst umstrittene Heimatdichter Hans Kloepfer dort gelebt und gewirkt hat, als vielmehr ob des in Reinhard P. Grubers „Aus dem Leben Hödlmosers“ niedergeschriebenen „innersteirischen“ Umgangsgesprächs, als Folge dessen die steirischen Krankenkassen weiterhin defizitär bleiben.
Aber das Gebiet um Voitsberg und Köflach ist bei weitem nicht nur für literarische Spurensucher*innen besuchenswert. Das wohl bekannteste Wahrzeichen stellt das Bundesgestüt Piber dar, neben Lipica in Slowenien wohl die bekannteste Heimatstätte der berühmten Lippizaner. Neben Piber beherbergt das Städtedreieck Voitsberg – Köflach – Bärnbach zahlreiche Attraktionen, wie z. B. die Therme Nova, die Hundertwasserkirche und das Glasmuseum in Bärnbach oder die Burgruine Obervoitsberg. Der mittelalterliche Stadtkern von Voitsberg und das Zentrum von Köflach bieten sich zudem für einen Stadtbummel an. All das lässt sich mit der kleinen, aber feinen Wanderung verbinden, die uns durch das ansprechende Naherholungsgebiet von Voitsberg über den Weggerkogel nach Köflach führt.
Tourbeschreibung
Wir beginnen mit unserer Wanderung beim Bahnhof Voitsberg der GKB-Strecke Graz – Köflach (nach der Südbahn die zweitälteste Bahnlinie der Steiermark), indem wir uns vorerst nach links wenden und der Bahnhofsstraße Richtung Zentrum folgen. Beim Kreisverkehr bleiben wir der Bahnhofsstraße treu, wenden uns nach rechts und gehen an der evangelischen Kirche vorbei bis zur Kainachbrücke (vor uns schöner Blick zur Stadtpfarrkirche und zur Burgruine Obervoitsberg). Vor der Brücke biegen wir links ab und spazieren entlang des Fußweges der Hans-Kloepfer-Allee bis zum Schlosshügel von Greißenegg. Wir queren die Umfahrungsstraße von Voitsberg und gehen geradeaus weiter unter dem Schloss Greißenegg vorbei in den Generationenpark, den zahlreiche Holzskulpturen (vor allem Märchenfiguren und Sternzeichen, aber auch die steirischen Verwandten von Asterix und Obelix) zieren. Nachdem wir den schönen Park entlang des Waldbaches durchschritten haben, wenden wir uns nach rechts (linkerhand führen die Stiegen hinauf zum Teichwirt) und gelangen über den Teichweg zur Greißenegger Straße und damit zum markierten Weg Nr. 550.
Nun marschieren wir entlang der Greißenegger Straße Richtung Westen (kurz darauf sehen wir auch den ersten Wegweiser Richtung Edelschrott) alsbald durch die nette bäuerliche Kulturlandschaft von Radling bis zum Gehöft Hemmer, wo wir geradeaus unmittelbar am Hof vorbeigehen die Wiese queren und beim Waldrand wieder auf einen Wegweiser und den markierten Weiterweg treffen (in diesem Bereich fehlen beim ansonsten gut markierten Weg die Wegzeichen). In einem flachen Wiesensattel stoßen wir bei einem Wegkreuz zu einem asphaltiertem Straßerl über das wir in wenigen Minuten die Straßenkreuzung oberhalb von Hörgas erreichen (Wegweiser). Hier wenden wir uns nach rechts (Föhrenweg, Puchbach), um bei der nächsten Straßenkreuzung nach links entlang des Ungerhofweges ein paar Minuten bis zur Wanderwegkreuzung (Weg Nr. 550 und K2) im Wald zu schreiten (auf die Markierungen achten!). Dort biegen wir scharf nach rechts ab (Wanderweg K2) und gelangen wieder zur Schneid (dorthin kommen wir auch entlang eines unmarkierten Weges direkt von den Straßenkreuzungen bei Hörgas). Wir bleiben vorerst dem Weg Nr. K2 treu und schreiten durch einen Föhrenwald zum Bauernkalkofen (Wegweiser, ein paar Meter abseits des Wanderweges gelegen). Wenig später erreichen wir eine weitere Wegkreuzung, bei der Weg Nr. K2 nach rechts abbiegt. Wir gehen jedoch geradeaus weiter und stehen kurz darauf auf der hübschen Gipfelwiese des Weggerkogels (in den Karten lediglich als Kote 606m gekennzeichnet) mit Gipfelbankerl und Hochsitz auf der höchsten Stelle.
Nach der verdienten Gipfelrast vertrauen wir uns wieder unserem unmarkierten Steig an, kurz geht es etwas steiler bergab, dann erreichen wir einen breiteren Waldweg, über den wir, nach rechts abbiegend, wieder zum markierten Wanderweg K2 gelangen. Ein paar Minuten geht es nun entlang der breiten Forststraße in einen kleinen Sattel, ab dort entlang eines alten Forstwegs hinab zum Siedlungsgebiet von Köflach, das wir beim Waldhausweg erreichen. Dem Sportplatzweg folgend, spazieren wir an den Sportplätzen und an Bergbauhäusern vorbei zur Packer Straße. Dort sehen wir rechterhand den Bahnhof Köflach, den Endpunkt unserer Wanderung.
Für Fotos und Karte klicken Sie bitte auf das Bild!
Informationen
Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtgehzeit ca. 3 Stunden; knapp 9 km; Anstieg ca. 200 hm, Abstieg ca. 150 hm
Orientierung: ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4228 Voitsberg; Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 132 Gleinalpe – Lippizanerheimat – Leoben – Voitsberg
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map
Beste Jahreszeit: Die Wanderung ist prinzipiell das ganze Jahr über machbar, im Winter können Spikes bzw. Grödeln von Vorteil sein.
Einkehrmöglichkeiten:
Gastronomie in der Lippizanerheimat
Tipps/Hinweise:
Die Wanderung wurde von Voitsberg nach Köflach beschrieben, da in dieser Gehrichtung die Orientierung etwas leichter fällt. Sie kann aber selbstverständlich auch in anderer Richtung durchgeführt werden. Diese bietet sich für Familien an, da das Highlight für Kinder, der Generationenpark, als Belohnung am Ender der Wanderung lockt.
Bundesgestüt Piber
Bergbau Rosental-Kainach
GKB Bergbau
Steirische Wirtschaftsgeschichten
Burg Obervoitsberg
Therme Nova Köflach
Glasmuseum Bärnbach
Anreise
ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
Anreise: mit S-Bahn S7 bis Bahnhof Voitsberg; weiters mit RegioBus-Linie 720
BusBahnBim-Auskunft (auch als App): Hinfahrt