Am Fuße des Weißecks liegen einige interessante Ortschaften wie auch der Ausgangspunkt unserer Wanderung: Unzmarkt, ein kleiner Marktort, der seine Entstehung der Lage unter der bekannten Frauenburg verdankt. Die Burgruine Frauenburg, in der auch der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein residiert hat, ist frei zugänglich und von Unzmarkt mit einem ca. halbstündigen Fußmarsch erreichbar. 1894 wurde die Murtalbahn eröffnet, die in Unzmarkt an die Rudolfsbahn (St. Michael – St. Veit an der Glan) anbindet, womit Unzmarkt ein wichtiger Verkehrsknoten wurde.
Eine bedeutende verkehrliche Lage weist auch Scheifling auf, der Endpunkt unserer Weißeck-Überschreitung. Der Ort entwickelte sich am Fuß des Perchauer Sattels, neben dem Neumarkter Sattel ein wichtiger Übergang von der Obersteiermark nach Kärnten; zudem zweigt hier in Scheifling von der alten „Triester Straße“ die Verbindung Richtung Murau und Lungau ab. Diese prominente Position erklärt wohl die relative Größe des historischen Dorfs, das zwei nebeneinander liegende Ortszentren (Bahnhofstraße und Marktplatz) aufweist. Gemäß der Ortschronik hatte Scheifling sogar schon im Mittelalter Marktfunktionen erfüllt, wie wohl Scheifling erst 1978 das Marktrecht erlangte. Dass in Scheifling allerdings schon länger ein Markt in Form eines „Kirtags“ abhalten wurde, ist zumindest Tabakrauchern und Kennern der österreichischen Volksmusik geläufig.
Tourbeschreibung
Wir gehen vom Bahnhof Unzmarkt hinab zur Murbrücke; gleich nach der Brücke biegen wir rechts in den Gehweg ab, der bergauf führend in die Bahnhofstraße übergeht und in den Hauptplatz des kleinen, reizenden Marktortes mündet. Dort wenden wir uns wieder nach rechts und gelangen entlang der Kärntner Straße zur Umfahrungsstraße von Unzmarkt (neue Unterflurtrasse). Beim Kreisverkehr nach dem Ortsende folgen wir dem Straßerl in den kleinen Weiler Ebring. Dort können wir auch die ersten rot-weiß-roten Wegmarken erkennen, die uns den Weg bis zum Gipfel (und letztendlich bis nach Scheifling) anzeigen. Gleich nach Ebring endet auf unserer Straße der Asphaltbelag; nach zwei Kehren erreichen wir die intakte bäuerliche Kulturlandschaft von Garges, die uns auch schöne Blicke ins Murtal bei Scheifling und Teufenbach ermöglicht. Auf ca. 1.150 m taucht unsere Straße in einen schönen Nadelmischwald ein und wir schreiten an dem wüst gefallenen Gehöft Hübler und der ehemaligen Hube Schaffer vorbei, um nach weiteren 2 Kehren zur hübschen, unbewirtschafteten Marthahütte zu gelangen. Von der Marthahütte marschieren wir weiter – das zahlreiche Katzensilber (Muskovit) auf unserem Güterweg weist auf den geologischen Aufbau unseres Berges mit Glimmerschiefer hin. Wenig später endet unsere Straße auf einer malerischen Almfläche mit der reizenden (ebenfalls unbewirtschafteten) Weißeckhütte, die sich als aussichtsreicher Rastplatz anbietet.
Bei der Weißeckhütte zeigt uns ein Wegweiser den Weiterweg an, wir folgen einem Steigerl, das entlang des Nordkammes, teilweise steil hinauf direkt zum Gipfel des Weißecks führt (Sender, Gipfelkreuz und Bankerl).
Um Richtung Scheifling (Wegweiser) abzusteigen, vertrauen wir uns dem Steigerl entlang des Südwestkamms an und gelangen in einen flachen almerischen Sattel. Weiter geht es südlich unter der Schneid vorbei, immer wieder Forstwege querend, zu einem kleinen Aussichtplatz mit Bankerl bei einer Forststraßenkehre auf 1.400 m. Unser Wanderweg führt weiter bergab, quer noch einmal eine Forststraße und mündet in diese auf ca. 1.280 m ein. Entlang dieser Forststraße gehen wir zur Wegkreuzung auf 1.195 m (Wegweiser). Am hübschen Gehöft Hasler vorbei schreiten wir noch ein paar Minuten entlang der Straße bergab, dann müssen wir aufpassen: Ein teilweise verwachsenes Steigerl zweigt scharf nach rechts ab (Wegzeichen!) und geleitet uns zu einem Forstweg, den wir bis zu einer Kehre folgen. Danach zweigt wieder ein Steig ab (Wegzeichen), entlang dem wir zu einer Wiese wandern, diese queren und dann am Wiesenrand bergab gehen. Bald danach erreichen wir einen Güterweg, der nach einer Kehre in die Panoramastraße einmündet (Wegweiser). Nun geht’s linkerhand weiter und wenige Minuten später taucht unter uns der Bahnhof Scheifling auf. Nach dem Bahnübergang wenden wir uns entweder nach links und gehen direkt zum Bahnhof, oder wir folgen der Straße hinab ins Ortszentrum bzw. zur Bushaltestelle beim Ritter-Islung-Platz.
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Informationen
Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtroute ca. 5 bis 6 Stunden; ca. 18 km; Anstieg ca. 1000 hm und Abstieg ca. 950 hm
Orientierung: ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4226 Judenburg; Freytag & Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 211 Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen - Murau - Sölkpass; Kompass-Karte 223 Sölktäler, Rottenmanner Tauern, Seckauer Alpen, 1:55.000
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)
Der Wanderweg Nr. 311a, Unzmarkt – Weißeck – Scheifling, ist generell gut markiert, beim Abstieg nach Scheifling ist an wenigen Stellen genauer auf die Wegzeichen zu achten.
Beste Jahreszeit: Mai bis November
Einkehrmöglichkeiten/Proviant:
Gastronomie in Unzmarkt
Bauernladen Unzmarkt
ADEG Unzmarkt
Gasthof Götzl-Rosenkranz Scheifling | +43 3582 2380; Mittwoch Ruhetag
Jausenstation A. und E. Gruber Scheifling | +43 664 3164252
Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten!
Tipps/Hinweise:
Sehenswürdigkeiten von Unzmarkt
Pfeifenmuseum und Heimathaus | Dass in Scheifling ein Pfeifenmuseum situiert ist, hängt wohl auch mit dem bekannten Volkslied „Am Suntåg is Scheiflinger Kirtåg“ zusammen.
Ortschronik über Scheifling (PDF)
Anreise
ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
Anreise: mit Zügen R600 bis Bahnhof Unzmarkt
BusBahnBim-Auskunft (auch als App): Hinfahrt