Geheimtipp 37: Grazer Buchkogel

Geheimtipp 37: Grazer Buchkogel

Rund um und auf den (Grazer) Buchkogel.

 

 

Schon vor drei Jahren erwähnte ich im Rahmen des Platte-Wandertipps Johann Gottfried Seumes Begeisterung über die steirische Landeshauptstadt und deren Umgebung (niedergeschrieben vor mehr als 200 Jahren im Rahmen seines „Spaziergangs nach Syrakus“): "Graz ist eine der schönsten großen Gegenden, die ich bis jetzt gesehen habe; die Berge rund umher geben die herrlichsten Aussichten und müssen in der schönen Jahreszeit eine vortreffliche Wirkung thun." Dies gilt auch und insbesondere für den Grazer Buchkogel, im südwestlichen Stadtgebiet gelegen, auf den dieser Wandertipp führt. 

Mehr als 150 Jahre später schwärmt auch Günter Auferbauer, anerkannter Autor von vielen Bergbüchern und jedenfalls Pionier des Öffi-Wanderns in der Steiermark, über die Grazer Umgebung: "Das Land um Graz lernen wir schätzen und auch lieben, weil es uns erkennen lässt, daß Ruhe und Erholung nicht abhängig sind von langen Reisestunden. So merken wir allmählich, daß wir an vielem Sehenswerten unserer nächsten Heimat lange vorbeigefahren sind. Wir sollten diese Erkenntnis, die aus dem Unbewußten an die Oberfläche tritt, nicht unbeachtet lassen." (Wandern um Graz – Führer durch das Grazer Bergland, 1981).

Günter Auferbauer, der zahlreiche Wandertipps für den steirischen Verkehrsverbund verfasst hat, ist am 23. April 2025 im 85. Lebensjahr verstorben. Dieser Wandertipp ist ihm gewidmet.

 

Tourbeschreibung

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Haltestelle Straßgang Zentrum der Grazer Stadtbuslinien 32 und 62. Ein paar Meter gehen wir noch stadtauswärts, dann biegen wir in die Florianbergstraße ab. Bei der Stiege zur Kirche sehen wir schon die Markierung Nr. 2, der wir uns vorerst anvertrauen. Rasch erreichen wir den Vorplatz der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria im Elend zu Straßgang, in der vor allem die spätgotische Straßganger Gnadenmutter eine besondere kulturhistorische Bedeutung aufweist. 

Nach dem Friedhof zweigt unser Wanderweg von der Straße ab und führt zügig – auch als Kreuzweg inszeniert – hinauf zum 1597 errichteten Florianikircherl, das auf dem Florianiberg (527 m), dem südlichsten Sporn des Grazer Berglands, thront. Ein paar Meter weiter weitet sich der Blick über die Weinberge in Richtung Süden und Südwesten bis zum Pohorje in Slowenien und zur Koralpe; falls wir uns für den Weiterweg stärken wollen, erreichen wir durch die Weinberge das nahe Gasthaus Luderbauer. Ab der unweit gelegenen Straßenkreuzung (dort auch die Wegweiser u. a. zum Luderbauer) gehen wir entlang des Höhenrückens (entweder auf der Straße bleibend oder den unmittelbar rechts daneben situierten Wanderweg nutzend) bis zur nächsten Wegkreuzung (Wegweiser). Wir wandern nun durch schönen Buchenwald zur Bildföhre, einer weiteren Wanderwegkreuzung im ca. 490 m hohen Sattel zwischen Bock- und Buchkogel gelegen. Ab dort vertrauen wir uns dem Weg Nr. 10 an, der uns – an der unscheinbaren namengebenden Bildföhre vorbei – hinab zum schön gelegenen Gehöft Mantschameier führt. Über die Hofzufahrt geht´s zur nahen Straßenkreuzung gleich neben dem Oberlauf des Förstlbaches. Vor der Brücke biegen wir in die Straße rechts ab und schreiten an schönen Wiesen vorbei zur Fleischerei Hammer (vulgo Köberl). Unter der Woche werden an manchen Tagen deren Produkte angeboten; falls wir am Wochenende unterwegs sind, können wir bei der gut 100 Meter entfernten Buschenschank Strommer einkehren. 

Unser Weiterweg führt vom Hammer entweder entlang der Straße (am Strommer vorbei) oder entlang eines Waldweges, der unmittelbar vor der Fleischerei beim Bankerl bzw. am Rand des kleinen Ackers beginnt, hinauf zur nahen Mantschastraße. Ein paar Meter nach der Gabelung von Köberlbauerweg und Mantschastraße in Richtung Norden sehen wir den Wegweiser "Steinbergstrasse Bhst.", der einen Steig anzeigt, über den wir durch eine anmutige Waldlandschaft über ein Bacherl zur Steinbergstraße gelangen. Nun streben wir entlang dieser in wenigen Minuten stadteinwärts zum Gasthaus Dorrer. Hier besteht die Möglichkeit, mit den RegioBus-Linien 710, 711 oder 712 zurück nach Graz zu fahren, oder auch uns für den Weiterweg zu stärken.

Für diesen geht´s ein paar Meter der Steinbergstraße weiter, um dann nach rechts in die Straße in Richtung St. Johann und Paul einzubiegen (damit stoßen wir wieder auf den Wanderweg Nr. 2). Das malerisch gelegene und gut geführte Gasthaus St. Johann und Paul erreichen wir nach kurzem Anstieg. Neben dem Besuch des Gasthauses zahlt es sich auch aus, auf den Gipfel mit dem kleinen Kircherl zu steigen, zumal sich von der Plattform hinter der Kirche ein großartiges Panorama über Graz auftut.

Zum Buchkogel gelangen wir von St. Johann und Paul entlang des Wanderweges Nr. 2, vorerst eben entlang der Schneid (und des Zaunes des militärischen Sperrgebietes Feliferhof), dann über den Buchkogelsteig ansteigend und am Ferry-Iberer-Rastplatz vorbeigehend. Auf dem Gipfel des 656 m hohen Buchkogels steht die altehrwürdige Rudolfswarte, von der wir ebenfalls beeindruckende Blicke nach Graz und zu den Bergen des südlichen Grazer Berglandes erleben können. Nach dem Gipfel folgen wir weiter dem markierten Weg Nr. 2 bis zur einer Forststraße (mit Bankerl). Gleich danach bietet es sich an, dem steilen, unmarkierten Steig hinab zur "Peter-Eder-Warte" Schauwest abzusteigen (Achtung bei Nässe sehr rutschig!). Nach dem Genuss des schönen weststeirischen Panoramas flanieren wir entlang des bequemen Weges eben hinüber zum Gasthof Orthacker, der aussichtsreich über dem Kehlberg thront, und wo sich ebenfalls eine Einkehr anbietet.

Unterm Orthacker sehen wir schon den Wegweiser in Richtung St. Martin; wir folgen den Weg ein kurzes Stück, dann steigen wir über die Stufen des "Buchkogelsteiges Süd" ab und wandern entlang des hübschen Winzerweges an den Weinbergen des Kehlberges vorbei zum Klapotetz und von dort eben weiter zum Ansitz Hochkofler. Dort stoßen wir zur asphaltierten Straße "Am Weinhang", entlang der wir hinab nach St. Martin schreiten. Beim Parkplatz unter dem Schloss fädeln wir rechterhand in den St. Martin-Steig ein, kurz darauf kommen wir beim Waldrand zur Ankerstraße und erreichen wenige Minuten später die Haltestelle Ankerstraße der städtischen Buslinien 31 und 62 – und damit den Endpunkt unserer Wanderung.

 

Informationen

Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter
Gesamtgehzeit ca. 4 Stunden; 13 km; An- und Abstieg ca. 400 hm

Orientierung
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4229 Graz
Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 133 Graz und Umgebung – Region Hügelland-Schöcklland – Gleisdorf – Weiz – Raabklamm
Kompass Wanderkarte 1:50.000 Blatt 221 Grazer Bergland – Fischbacher Alpen
Karten-Apps: mapy.com (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)

Download-IconWegverlauf (© Dieter Fleck) | PDF

Beste Jahreszeit
das ganze Jahr über machbar und auch empfehlenswert (bei Schneelage sind Grödeln bzw. Spikes von Vorteil)

Einkehrmöglichkeiten
Home-IconBerggasthaus Luderbauer
Home-IconFleischerei Hammer
Link-IconBuschenschank Strommer
Home-IconGasthaus Dorrer
Link-IconGasthaus Johann und Paul
Home-IconGasthaus Orthacker

Tipps & Hinweise
Link-IconÜber den Buchkogel (Wikipedia)
Link-IconÜber den Weinanbau am Kehlberg und den Grazer Stadtwein

 

Anreise

ServiceCenter der Verbund Linie
Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
Telefon-Icon+43 50 678910
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Anreise
mit Stadtbuslinien 32 und 62 bis Haltestelle Graz Straßgang Zentrum
Anreise-IconBusBahnBim (Routenplaner)

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