Auf den Schibergen des Ennstales: Hauser Kaibling.
Die nördlichen, relativ sanften Ausläufer der Schladminger Tauern (allen voran Hochwurzen, Planai und der Hauser Kaibling) haben Alpin-Schifahrer*innen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, weshalb auch hier von alpinen Vereinen Schutz- bzw. Schihütten errichtet wurden (Hochwurzenhütte, Schladminger Hütte auf der Planai und Krummholzhütte). Das älteste dieser Bergheime ist die Krummholzhütte auf dem Hauser Kaibling, bereits im Jahr 1909 als "Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Schutzhaus" eröffnet (Details dazu siehe unten). Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg war in der Hauser Kaibling im Hinblick auf die alpine Erschließung den Nachbarbergen eine Nasenlänge voraus: Im Jahr 1960 ging die Schladminger-Tauern-Seilbahn als erste Seilbahn in der Region in Betrieb.
Auch wenn Schigebiete Umwelt sowie Landschaftsbild (letzteres vor allem im Sommer) beeinträchtigen, ist ein Besuch der nördlichen Ausläufer der Schladminger Tauern lohnend, zumal die Seilbahnen eine komfortablen "Anstieg" ermöglichen. Dieser Wandertipp führt auf den aussichtsreichen und auch landschaftlich reizvollen Gipfel des Hauser Kaibling, in weiterer Folge in den einsamen Oberhausgraben zwischen Hauser Kaibling und Planai sowie schließlich über den berühmten Zielhang der Planai-WM-Abfahrtsstrecke der Herren nach Schladming, wo das regionale Busnetz bzw. die Bahnstrecke R250 die Heimreise ermöglichen.
Tourbeschreibung
Die Talstation der Kaiblingbahn liegt gleich neben der Bushaltestelle Haus Kaiblingbahn der Buslinien 900 und 976; bei der Mittelstation wechseln wir von der Gondelbahn zum "Kaiblinggrat"-Sessellift, mit dem wir die Bergstation auf 1.860 m erreichen. Als Anfahrtsalternative bietet sich auch die altehrwürdige Schladminger-Tauern-Seilbahn an, deren Talstation 15 Gehminuten von der Bushaltestelle Haus Ort entfernt liegt und die uns direkt zur Krummholzhütte auf dem Hauser Kaibling bringt.
Gleich hinter der Bergstation des "Kaiblinggrat"-Sessellifts beginnt der Wanderweg, der entlang der Schneid in ca. einer halben Stunde zu 2.015 m hohen Gipfel des Hauser Kaibling führt, wo wir mit einem umfassenden Panorama belohnt werden (besonders beeindruckend der Blick zur Südseite der Dachsteingruppe). Unser Weiterweg folgt dem Südgrat durch eine malerische Hochgebirgslandschaft, über der vor uns der markante und wuchtige Höchstein thront. Beim Roßfeldsattel, den wir zum Schluss über ein kleines versichertes Felsband erreichen, wenden wir uns rechts und steigen zum nahen Naturfreundehaus Kaiblingalm ab.
Nach der Rast vertrauen wir uns vorerst dem talwärts führenden Güterweg an bzw. folgen den Wegweisern "Dürrenbachalm, Gföhlalm, Kemeter Markt Haus". Nach dem Spielplatz beim Speicherteich muss ein wenig aufgepasst werden: Unser Wanderweg quert Schipiste und Lift (auf einem Liftmasten ist eine Markierung zu erkennen); dahinter, am Waldrand, zeigt uns der nächste Wegweiser den Weiterweg an. Entlang des Wald- bzw. Pistenrandes geht es, bestens markiert, bergab bis wir eine Forststraße erreichen. Nun wenden wir uns links und wandern, in weiterer Folge sehr gut ausgeschildert und markiert, in den hinteren Teil des Oberhausgrabens zur Dürrenbachalm. Entlang von netten Waldwegen geht es nun talauswärts, und wir erreichen den Oberhausgraben bei der Gföhlalm (bzw. in den Kartenwerken: Gföllalm). Wir queren den Dürrenbach und folgen dem Dachstein-Tauern-Panoramaweg (Nr. 100) in Richtung Schladming. Ein gutes Stück marschieren wir entlang einer Forststraße, dann geht es linkerhand entlang eines Forstweges und über einen Waldsteig zum Asingerhof. Wenig später gelangen wir entlang der Straße (Wegweiser "Kleine Abendrunde" folgen!) bzw. über ein Steigerl zum Schröckerhof, wo wir auch ein wenig rasten und die schöne Aussicht genießen können. Oberhalb des Restaurants bzw. Hotels führt unser Wanderweg (Nr. 50) weiter bergab zur Planaistraße, die wir beim Rinderbichler queren, um entlang des Wanderweges (einmal kurz über die WM-Damenstrecke) zu einer Wiese beim Spreizenberger zu gelangen. Nun wenden wir uns links und gehen entlang der Straße am Spreizenberger vorbei zu einer dahinter situierten Wegkreuzung. Dort vertrauen wir uns dem "Verbindungsweg zum WM-Pfad" in Richtung Schladming an und schreiten über ein paar Brückerl hinüber zum Zielhang der WM-Herrenstrecke. Nun kreuzen wir die Downhillstrecke (Achtung auf Radfahrer!), um knapp oberhalb dieser den 43% steilen Zielhang zu queren. Wenig später erreichen wir den Karolinenweg in Schladming, entlang dem wir alsbald zum Schladminger Hauptplatz kommen. Der Bahnhof Schladming (Schnellzugstation der Linie R250, Haltestelle zahlreicher regionaler Buslinien und auch der Schladminger Citybusse) liegt knapp 15 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt.
Informationen
Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter
Gesamtgehzeit ca. 4 bis 4,5 Stunden; ca. 15 km; Anstieg: ca. 200 m und Abstieg: ca. 1250 hm
Orientierung
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 3224 Schladming
Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 201 Schladminger Tauern – Radstadt – Dachstein; Kompass Wanderkarten-Set 293 Dachsteingebirge, Schladminger Tauern (3 Karten) 1:25.000
Karten-Apps: Austrian Map (gratis); mapy.com(gratis); bergfex Touren (tw. kostenpflichtig)
Wegverlauf (© Dieter Fleck) | PDF
Beste Jahreszeit
Juni bis Oktober
Einkehrmöglichkeiten
Krummholzhütte
Naturfreundehaus Kaiblingalm
Schröckerhof
Gastronomie in Schladming
Tipps & Hinweise
Seilbahnen am Hauser Kaibling
Krummholzhütte (Ennstalwiki)
Franz-Josef-Jubiläums-Schutzhaus (Ennstalwiki)
Über die Planai-Abfahrt (Wikipedia)
Anreise
ServiceCenter der Verbund Linie
Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
Anreise
mit den Buslinien 960, 976 ab Schladming
BusBahnBim (Routenplaner)