Geheimtipp 39: Blasenkogel

Geheimtipp 39: Blasenkogel

Einer der versteckten Winkel Mitteleuropas.

 

 

In der Steiermark gibt es unzählige entlegene Ecken, so dass man fast geneigt wäre zu behaupten, die Steiermark umfasse alle versteckten Winkel Mitteleuropas (was freilich nicht stimmt). Zu einem dieser wenig bekannten Plätze führt dieser Wandertipp, nämlich nach Karchau und auf den Mühlsteinboden und Blasenkogel (1.602 m) im Bezirk Murau. Obwohl diese wunderschöne Gegend über dem oberen Murtal liegt, ist sie nach Süden hin in den ohnehin abgelegenen benachbarten Thayagraben mit St. Lambrecht und St. Blasen ausgerichtet, was wohl den Eindruck der Verstecktheit verstärkt. Natürlich gibt es vom Murtal gleichsam "Hintertürln", durch die wir Karchau, den Mühlsteinboden und den Blasenkogel erreichen können. Damit ergibt sich auch für Öffi-Benutzer die Gelegenheit, unter Zuhilfenahme der einzigartigen Murtalbahn diese intakte und reizvolle Kulturlandschaft zu durchwandern.

Ausgangspunkt (Triebendorf) und Endpunkt (Teufenbach) der Wanderung sind jeweils mit der Murtalbahn (R630) erreichbar. Ergänzend zur Bahn fährt noch die RegioBus-Linie 890 (Unzmarkt – Murau – Tamsweg).

 

Tourbeschreibung

Gleich gegenüber der Bahnstation Triebendorf beginnt der größtenteils unasphaltierte Karchauer Weg, dem wir uns anvertrauen (gleich 100 Meter nach dem Beginn links halten – Wegweiser "Fam. Kravagna vulgo Muhr Nr. 13"). Kurz geht es in den Graben des Karchauer Baches, dann schraubt sich die Straße hinauf zur Hangleiste, auf der sich die Bauernhöfe angesiedelt haben. An den Höfen Muhr, Torlechner und Platz wandern wir vorbei zum asphaltierten Straßerl Murau – Karchau (Wegweiser), entlang dem wir (uns links haltend) in wenigen Minuten den Kirchweiler Karchau mit dem stattlichen Alpengasthof Moser ("Schafferwirt" in der ÖK) erreichen. Sobald wir uns ein wenig gestärkt haben, folgen wir noch kurz der Straße bis nach einem markanten Stallgebäude. Danach zweigt linkerhand ein Güterweg ab (u. a. Wegweiser "Mühlsteinboden"), über den wir hinauf zum schön gelegenen und schönen Bauernhof vulgo Berger wandern (unterwegs hübsche Blicke über die weitgehend intakte Kulturlandschaft von Karchau). Vor dem Bergerhof geht es rechts weiter – vorerst über aussichtsreiche Wiesen, dann durch Lärchenwald zu einer weiteren Forststraße, über die wir links haltend einen Sattel in malerischer Almlandschaft erreichen (Hinweistafel zum "Unteren Reiter").

Nun geht es die Forststraße weiterhin entlang, immer gleichmäßig ansteigend und gut mit Wegweisern ("Mühlsteinbodenrunde") ausgeschildert, bis wir nach ca. einer Dreiviertelstunde zur Kreuzung unter dem Mühlsteinboden gelangen, von wo uns der Güterweg in wenigen Minuten hinauf zur Wallfahrtskirche und zum Rastplatz auf dem Mühlsteinboden (1.544 m, mit schönen Blicken in die benachbarte Bergwelt) führt. Gleich hinter dem Gebäude neben der Kirche können wir ein steiles Steigerl für den Weiterweg nutzen und kommen so in den Sattel östlich des Mühlsteinbodens. Die Wegweiser zeigen uns nun den Weiterweg an (Blasenkogel, Felberg, Kreuztal). Durch eine fast parkähnliche Landschaft schreiten wir zur nächsten Wegkreuzung, von wo Gipfelstürmer in ca. 20 Minuten auf den aussichtsreichen Blasenkogel wandern können. Dieser Weg ist großteils gut markiert, etwas unter dem Gipfel fehlen aber Wegzeichen.

Gleich nach der vorhin genannten Wegkreuzung (Wegweiser "Felberg", "Kreuztal", "St. Blasen") fädelt der Wanderweg in eine Forststraße ein, die die Südflanke des Blasenkogels quert und von der sich umfassende Blicke zu den Seetaler Alpen sowie zu den Bergen von St. Lambrecht (Grebenzen etc.) ergeben. Bald erreichen wir eine ausgeschilderte Forststraßenkreuzung, an der wir den Abstieg nach Kreuztal wählen. Die Forststraße führt immer gleichmäßig über mehrere Kehren bergab zum ersten, schön gelegenen Hof in Kreuztal. Wenig später lassen wir den Bauernhof Manhard hinter uns und erreichen die Straße St. Blasen – Felberg. Kurz halten wir und rechts, um vor dem nächsten Hof (Riedelmoar) in spitzem Winkel in das Straßerl (und den "Eiszeitweg") unter uns einzubiegen, entlang dem wir zu den unteren Höfen von Felberg gelangen. Nach einer Kapelle und Bachquerung zweigt nach rechts ein Weg ab, der – etwas unscheinbar – mit einer Hinweistafel zum Hof vulgo Tafner und einem kleinen Wegweiser des Mariazeller Gründerweges gekennzeichnet ist. Über aussichtsreiche Wiesen streben wir nun sanft absteigend zur Straße Lessach – Teufenfach, in die wir links haltend einfädeln und via Moar zu Lessach hinab nach Teufenbach marschieren. Dort können wir im Dorfwirt oder/und im Bahnhofsgasthaus "La Pasto" die verdiente Rast abhalten, ehe wir mit der Murtalbahn die Heimreise antreten.

 

Informationen

Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter
Gesamtgehzeit ca. 6 bis 7 Stunden; ca. 22 km; An- und Abstieg: ca. 850 hm

Orientierung
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4225 Murau
Freytag&Berndt WK 211 Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen – Murau – Sölkpass, 1:50.000
Kompass Wanderkarten-Set 223 Sölktäler, Rottenmanner Tauern, Seckauer Alpen (2 Karten) 1:55.000
Karten-Apps: mapy.com (gratis) und bergfex Touren (tw. kostenpflichtig) – beide im speziellen Fall wenig hilfreich, da (zumindest mit Stand Mai 2025) das bestehende markierte Wandernetz nicht abgebildet ist; Austrian Map (gratis)

Download-IconWegverlauf (© Dieter Fleck) | PDF

Beste Jahreszeit
Mai bis November

Einkehrmöglichkeiten
Link-IconAlpengasthof Moser
Home-IconLa Pasto (im Bahnhofsgebäude von Teufenbach)
Telefon-IconGasthof Dorfwirt in Teufenbach: +43 3582 2213

Tipps & Hinweise
Link-IconInfos über den Mühlsteinboden
Link-IconMehr Infos über den Mühlsteinboden
Link-IconNaturpark Zirbitzkogel-Grebenzen
Link-IconÜber die Murtalbahn (Wikipedia)

 

Anreise

ServiceCenter der Verbund Linie
Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
Telefon-Icon+43 50 678910
Mail-IconDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Anreise
mit der Murtalbahn R630 oder mit RegioBus-Linie 890 ab Unzmarkt
Anreise-IconBusBahnBim (Routenplaner)

Top