Geheimtipp 43: Kapunerkogel

Geheimtipp 43: Kapunerkogel

Durch eine intakte Kulturlandschaft.

 

 

Bei der Südweststeiermark komme ich immer ins Schwärmen, denn dieser Winkel unseres Bundeslandes gefällt mir nicht nur aufgrund der intakten Kulturlandschaft besonders gut. Es waren und sind vor allem die zahlreichen schönen Erlebnisse, die Gastfreundschaft und letztlich der Reiz der Staatsgrenze mitverantwortlich, dass meine Begeisterung für Land und Leute dieser Region ungebrochen anhält. Dieser Wandervorschlag beinhaltet alles, was diese großartige Gegend ausmacht: Vom schmucken Markt Eibiswald wandern wir durch eine beinahe perfekte Kulturlandschaft mit ursprünglichen Bauerhäusern und bunten, aussichtsreichen Wiesen und durch schöne Mischwälder zur sympathischen Kapunerhütte, einer kleinen Unterstandshütte des Eibiswalder Alpenvereins, trotz (oder vielleicht auch wegen) der schattigen Lage ein idealer Rastplatz. Auf dem Gipfel – an der Grenze – können wir die Aussicht zu unseren slowenischen Nachbarn genießen. Zudem haben wir als Öffi-Benutzer die Wahl, entweder gleich den slowenischen Nachbarn zu besuchen und nach Radlje abzusteigen oder doch zurück nach Eibiswald zu wandern und dann den guten Schilcher der Region zu genießen, z. B. mittels Abstechers zum Glirsch – dem südlichsten Schilcherbauern der Welt 😉.

Die Marktgemeinde Eibiswald wird an die fünf Kilometer entfernte S-Bahnstation Wies-Eibiswald (S6 und S61) mit der RegioBus-Linie 755 angebunden. Für die Rückreise in Slowenien nutzt man die Buslinie durchs Drautal der Busgesellschaft Nomago oder auch die Bahnlinie durchs Drautal (siehe unten). 

 

Tourbeschreibung

Von der Haltestelle Eibiswald Postamt gehen wir über den Hauptplatz ein paar Meter zurück, nach der Mariensäule bzw. vor dem Marktcafé Wildbacher beginnt unser Wanderweg ("Turmbauerweg" bzw. Markierung 505), und wir folgen der Stergleggstraße (an Alpenverein und Weitwandermuseum vorbei) vorerst hinab ins Tal des Herderbaches und dann gleich hinauf zum hübschen Weiler Sterglegg (mit Peterlenz Opas Wetterstation). Bald ist der schön gelegene Turmbauer erreicht, von wo unser Wanderweg vorerst über eine aussichtsreiche Wiese und dann durch Mischwald zu einer asphaltierten Straße führt. Kurz darauf gelangen wir zum beeindruckenden Gehöft Pratter (mit Kapelle und Wegweiser), wo auch der Wanderweg Nr. 590 von Eibiswald durch den Bürgerwald einmündet. Wenig später kommen wir bei einem Trafo zur nächsten Wegkreuzung, wir gehen geradeaus weiter (Weg Nr. 590), direkt auf unser Ziel, den Kapunerkogel, zu. Beim Stindlweber verlassen wir die Straße, kurz darauf queren wir den Stammereggbach, um dann durch den Wald steil bergauf zu einer Wiese zu wandern, auf der unter einem Baum das so genannte "Kloepferbankerl" zu einer Rast einlädt. Darüber, oberhalb der Straße, gibt´s einen inszenierten Panoramapunkt (Standort 782 m). Ein kurzes Stück müssen wir danach durch den Wald steil bergauf steigen, ehe wir wieder die Asphaltstraße erreichen. Wir halten uns rechts und folgen der Straße am hochgelegenen Bauernhof Bartlipperl vorbeigehend bis zum Krainerbründl. Davor zweigt unser Wanderweg ab und wir erreichen in wenigen Minuten die kleine, malerisch gelegene Kapunerhütte (1.003 m).

Für den Gipfelbesuch folgen wir dem Steirischen Grenzlandweg (560) in Richtung Westen bzw. Radlpass, wobei wir immer den Wegen links bergauf folgen, bis wir die Schneid und die Staatsgrenze erreichen. Nun geht’s Richtung Osten dem Höhenrücken folgend zu einem aussichtsreichen Bankerl, knapp auf der slowenischen Seite gelegen. Wenig später ist der 1.052 m hohe Gipfel (in den Karten "Klementkogel" genannt) und der große Grenzstein XIII/1 erreicht. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir vor einem inszenierten Rastplatz (ebenfalls auf der slowenischen Seite) den Grenzlandweg; falls wir zurück nach Eibiswald gehen wollen, halten wir uns links, und gelangen wieder zur Kapunerhütte. Bis zum Pratterhof folgen wir via Stindlweber (von dort können wir entlang der Straße in knapp 20 Minuten den Buschenschank Glirsch erreichen) dem Aufstiegsweg. Ab dort bietet es sich an, dem Wanderweg durch den Bürgerwald zurück zum Hauptplatz von Eibiswald folgen, wo wir mit dem RegioBus 755 die Heimreise antreten. 

Wenn wir die Kapunerkogel-Überschreitung wagen wollen, bietet sich der (etwas bequemere, weil weniger steile) Abstieg nach Radlje an. Nach dem vorhin erwähnten Rastplatz queren wir beim Grenzstein XII/137 endgültig die Grenze, gehen kurz bergab geradeaus in Richtung Osten, um dann nach rechts in den Güterweg einzubiegen, den wir, einmal an einen schönen Aussichtspunkt mit Bankerl und später an eine Wiese vorbeikommend, entlangschreiten. Kurz danach zweigt unser Wanderweg nach links ab (Wegweiser) und führt alsbald über einen Rücken zur Straße bei einem großen Bauernhof (schöne Blicke in Richtung Karawanken). Nun bleiben wir der Straße treu (Achtung: bei Bergfex und mapy.com wird der markierte Weg fälschlicherweise durch den Bauernhof geführt) und kommen nach ein paar Kehren bzw. wenigen Minuten später zu einer Unterstandshütte bzw. zum Gehöft Župank – dieses erinnert zusammen mit einem Denkmal an sieben Opfer des slowenischen Volksbefreiungskampfes gegen die Nazi-Herrschaft. Ein paar hundert Meter folgen wir noch der Straße; bei der Kehre am Wasserbehälter beginnt etwas versteckt ein Steigerl, das uns in wenigen Minuten direkt nach Radlje ob Dravi bringt. An der Kirche vorbeigehend, erreichen wir die Hauptstraße und das Stadtzentrum mit einigen Einkehrmöglichkeiten – z. B. Kavarna Tadin. Die Bushaltestelle in Richtung Maribor liegt ca. 200 Meter weiter westlich auf der anderen Straßenseite (vor der Pekarna Zlati Klas). 

 

Informationen

Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter
Gesamtgehzeit ca. 4 bis 4,5 Stunden; ca. 14 km (Abstieg Eibiswald) bzw. 13 km (Abstieg Radlje); Anstieg und Abstieg (unabhängig vom Endpunkt) ca. 700 hm

Orientierung
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4111 Leibnitz
Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 411 Steirisches Weinland – Südwest-Steiermark
Planinska zveza Slovenije: Planinska karta Pohorje 1:50.000 (2024)
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)

Download-IconWegverlauf (© Dieter Fleck) | PDF

Beste Jahreszeit
Wie inzwischen in fast allen Mittelgebirgslagen des Landes prinzipiell das ganze Jahr über machbar, bei Südwestwetterlagen kann in der Region im Winter (noch) viel Schnee fallen; ansonsten sind in der kalten Jahreszeit Spikes bzw. Grödel von Vorteil.

Einkehrmöglichkeiten
Link-IconGastronomie in und um Eibiswald
Home-IconBuschenschank Glirsch
Home-IconKavarna Tadin
Home-IconMarenberg Café
Home-IconTime brewery

Tipps & Hinweise
Home-IconSlowenischer Busfahrplan
Von der Bahnstation Vuhred (über den markierten Weg E6 in ca. einer halben Stunde von Radlje erreichbar) besteht auch die Möglichkeit, mit dem Zug die Heimreise anzutreten.
Home-IconÖBB

Link-IconÜber den "Alpinstützpunkt" Kapunerhütte
Link-IconTouristische Tipps über Eibiswald und Umgebung

An den legendären steirischen Landeshauptmann Josef Krainer sen. erinnert das am Weg liegende Krainerbründl. Besonders bemerkenswert ist, dass sich Josef Krainer, der von den Nazis verfolgt wurde, im Gebiet des Kapunerkogels verstecken konnte, nämlich beim – ebenfalls am Weg liegenden – Stindlweber sowie beim Glirsch
Link-IconJosef Krainer sen. (Wikipedia)
Apropos Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Dieser war bei den Slowenen besonders stark ausgeprägt 
Link-IconŽupank-Hof oberhalb von Radlje

 

Anreise

ServiceCenter der Verbund Linie
Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
Telefon-Icon+43 50 678910
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Anreise
mit S-Bahn S6/S61 bis Wies-Eibiswald, weiter mit RegioBus-Linie 755 bis Eibiswald Postamt
Anreise-IconBusBahnBim (Routenplaner)

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