Der Zirbitzkogel, höchster Gipfel der Seetaler Alpen, zählt zu den ganz großen Bergen der Steiermark; dies vielleicht weniger aufgrund der doch beachtlichen Höhe von 2.396 Metern, als vielmehr wegen seiner, zahlreiche Täler und Becken beherrschenden Lage im südöstlichen Teil der Ostalpen, worauf auch seine Schartenhöhe (also jene Höhenmeter, die man von einem Gipfel absteigen müsste, um über einen möglichen Kammverlauf zum nächst höheren Berg zu gelangen) von 1.502 Metern hinweist. Das Zirbitzkogel-Schutzhaus auf dem Gipfel des Berges unterstreicht seine herausragende Bedeutung: Es ist das älteste Schutzhaus des Österreichischen Touristenklubs (Baujahr 1870) und zudem die höchstgelegene Schutzhütte der Steiermark!
Bekannt ist der Berg auch wegen seiner Bestände an Zirben, wohl einer der bedeutendsten in Österreich. Sein Name leitet sich allerdings nicht von den Zirben ab, sondern ist slawischen Ursprungs (konkret von „črvenica“, was frei übersetzt „der Rote“ bedeutet).
Das schöne Hochgebirge rund um den Zirbitzkogel hat übrigens auch in der steirischen Weltliteratur seinen Platz gefunden: R. P. Gruber lässt seinen Romanhelden „Aus dem Leben Hödlmosers“ in der „steirischen Bergsteigergeschichte“ den Zirbitzkogel erklimmen.
Die neue RegioBus-Linie 873 von Judenburg auf die Schmelz ermöglicht Öffi-Nutzer*innen, eine abwechslungsreiche Wanderung durch dieses Hochgebirge zu unternehmen: Konkret geht es über die Winterleitenhütte und an den beiden Winterleitenseen vorbei auf den Gipfel des Zirbitzkogels und via Rothaidenweg entlang von sanften Höhenrücken sowie über die Sabathyhütte zurück zur Schmelz.
Tourbeschreibung
Von der Busstation Schmelz gehen wir geradeaus weiter und folgen dem Wanderweg 308 ca. eine halbe Stunde hinauf zur stattlichen Winterleitenhütte der Naturfreunde Judenburg, am Kleinen Winterleitensee gelegen. Vor dem Schutzhaus sehen wir den großen Wegweiser, an dem vorbei wir oberhalb des südlichen Seeufers zum Großen Winterleitensee gelangen. Vor diesem See queren wir den Bach und wandern dann entlang des markierten Steiges durch Zirbenbestände (den Weg zum Lukas Max-Klettersteig ignorierend) zum nächsten Karboden. Diesen queren wir und steigen dann steil hinauf zur ca. 2.200 Meter hohen Scharte zwischen Schlaferkogel im Norden und Scharfem Eck im Süden. Knapp 100 Höhenmeter geht es rechts entlang des Grates hinauf, ehe wir unterm Scharfen Eck vorbei eben in den weiten, rund 2300 Meter hohen Sattel zwischen Scharfem Eck und Zirbitzkogel schreiten. In wenigen Minuten ist nun der Gipfel des Zirbitzkogels erreicht, von dem wir – bei entsprechendem Wetter – die umfassende Aussicht über beinahe den gesamten östlichen Ostalpenraum genießen können.
Genießen können wir in weitere Folge auch die Einkehr im Zirbitzkogel-Schutzhaus, knapp unter dem Gipfel gelegen.
Für unseren Weiterweg vertrauen wir uns dem Zufahrtsweg des Schutzhauses an, der durch die Ostflanke des Berges hinabführt zum flachen Sporn auf 2.180 Meter mit Bildstock (Wegweiser Rothaidenweg, St. Wolfgang). Ein paar Minuten folgen wir noch dem Fahrweg, dann zweigt nach links der Rothaidenweg ab (Wegweiser – auch mit Hinweis zur Sabathyhütte). Entlang des weiten, sanften Höhenrückens flanieren wir weiter bis zur Wegkreuzung „Kote 1903 m“, wo wir linker Hand gleich eine Forststraße erreichen. Durch wunderschönen Zirbenwald geht es dieser wenige Schritte entlang, dann vertrauen wir uns dem Wanderweg an, der vorerst knapp oberhalb der Forststraße hinab ins Hintertal führt. Nach der Bachquerung gelangen wir zur malerischen, unbewirtschafteten Linderhütte, von wo wir entlang des Güterweges nur wenige Minuten zur Sabathyhütte wandern. Auch dieses Gasthaus bietet sich als Einkehr an, ehe wir das letzte Stück unserer Rundtour auf uns nehmen. Entlang der Forststraße, die unter dem Gasthaus beginnt, geht es vorerst kurz bergauf und dann eben bzw. sanft bergab zurück zur Schmelz (bei der ersten Wegkreuzung nach der Sabathyhütte rechts halten), wo wir in der gemütlichen Schmelzhütte neben der Bushaltestelle die Wartezeit bis zur Busabfahrt nutzten können.
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Informationen
Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter:
Gesamtroute: Gehzeit ca. 6 Stunden; ca. 15,5 km; An- und Abstieg je ca. 850 m
Orientierung:
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4226 Judenburg; Freytag & Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 211 Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen – Murau – Sölkpass; Kompass-Karte 223 Sölktäler, Rottenmanner Tauern, Seckauer Alpen, 1:55.000
Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Einkehrmöglichkeiten:
Schmelzhütte
Winterleitenhütte des TVN
Zirbitzkogel Schutzhaus (bzw. Helmut-Erd-Schutzhaus) des ÖTK
Sabathyhütte
Tipps/Hinweise:
Informationen zur Tourismusregion Murtal, in der sich auch der Zirbitzkogel befindet.
Hochofenanlage auf der Schmelz
Anreise
ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
Anreise: mit der RegioBus-Linie 873
BusBahnBim-Auskunft (auch als App): Hinfahrt